Mit 28 Milliarden Euro Gesamtumsatz ist die Fleischwarenindustrie der größte Sektor im deutschen Ernährungsgewerbe. Wiederkehrende Krisensituationen wie Schweinepest, BSE, Vogelgrippe und das Umetikettieren von Fleisch und Fleischerzeugnissen haben die gesamte Fleisch- und Wurstbranche in den vergangenen Jahren vor immer neue Herausforderungen gestellt.
Parallel dazu hat die EU zahlreiche neue Verordnungen zur Lebensmittelsicherheit und Hygiene, Rückverfolgbarkeit und Warenverfolgung, Produktkennzeichnung sowie zu Anforderungen an Lebensmittelverpackungen auf den Weg gebracht.
Viele Prozesse in der Fleischbranche laufen mithilfe von GS1 Standards nicht nur gesetzeskonform, sondern auch sicherer, transparenter und kostensparender. Mit dem Leistungspaket GS1 Complete stehen Ihnen alle Standards zur Verfügung. GS1 Germany zeigt Ihnen Wege zu mehr Qualität, schlanken Prozessen und zufriedenen Konsumenten.
Die Verordnung (EG) Nr. 1760/2000 verpflichtet alle Marktteilnehmer verbindlich, ein Etikettierungssystem für Rindfleisch einzuführen. Dieses muss den Kunden lückenlos Auskunft über die Herkunft (Geburt, Mast, Schlachtung) eines Rindes und seine anschließende Verarbeitung bis zur Fleischtheke geben können. Die EU-Basisverordnung (EG) Nr. 178/2002 schreibt darüber hinaus den Aufbau betrieblicher Systeme zur Rückverfolgbarkeit und Warenverfolgung für alle Lebensmittelunternehmen vor.
Der GS1-128-Barcode bietet hierfür branchenspezifische Lösungen und wird bereits von vielen Unternehmen angewendet. Unternehmen, die den GS1-128-Barcode nutzen, konnten in den vergangenen Jahren die Effizienz und Sicherheit ihrer Rückverfolgbarkeitssysteme deutlich steigern und gleichzeitig Kosten senken.
ftrace sorgt für größtmögliche Transparenz bei der Herkunft von Fleischprodukten – vom Bauernhof bis zur Verkaufsstelle. Die lückenlose Dokumentation von Herkunft und Verarbeitung des Fleisches bietet ein Höchstmaß an Sicherheit.
Das Prinzip von ftrace ist einfach: Besitzer eines Smartphones scannen mit der ftrace-Applikation den auf der jeweiligen Produktverpackung aufgedruckten Code ein und lassen sich anschließend Informationen zu Herkunft, Ort und Datum von Schlachtung und Verpackung auf dem Handydisplay anzeigen.
Im Interesse der Unternehmen in der Fleischbranche wurde das im März 2000 verabschiedete EHI-Anforderungsprofil für die Euro H1-Hygienepalette unter der Federführung von GS1 Germany zu einem transparenten Qualitätssicherungssystem weiterentwickelt.
Das neue GS1-Anforderungsprofil definiert sowohl die Qualitätsanforderungen an die H1-Palette selbst als auch an die internen Kontrollen während des Produktionsprozesses und die regelmäßige Überwachung der Palettenhersteller durch neutrale Prüfinstitute. Palettenhersteller sind künftig besser vor Plagiaten geschützt. Gestiegene Anforderungen an Material und Konstruktion machen H1-Paletten länger haltbar und belastbarer.
In der Lieferkette von Kotelett und Co. bestimmen sie das Bild: Die roten Euro-E-Fleischkästen haben sich als gängige Transportbehälter etabliert. Mitte 2013 hat die Branche zahlreiche Verbesserungen verabschiedet. Größtes Novum: Die Behälter sollen künftig hellblau sein. Damit Etiketten möglichst gut haften und sich beim Reinigen einfach ablösen lassen, wurde das Noppenfeld optimiert. Zusätzlich wird künftig bereits während der Produktion der Behälter ein Kunststoffetikett eingebettet. Das sogenannte Inmould-Label trägt die serialisierte GS1 Nummer GRAI (Global Returnable Asset Identifier). Sie gewährleistet die eindeutige Identifikation und Verfolgbarkeit der Behälter und der darin transportierten Ware.
Eine gemeinsam von GS1 Germany, Unternehmen der Fleischbranche sowie Logistik- und Pooldienstleistern initiierte Studie schafft mehr Klarheit über die Kosten unterschiedlicher Mehrweg- und Einwegverpackungen für Fleisch und Fleischerzeugnisse. Als besonders kritische Größen wurden im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung die Handling- und Transportkosten der Fleischkästen identifiziert. Aber auch die Transportentfernung hat laut Studie entscheidenden Einfluss auf die Kosten. Ein Berechnungstool von GS1 Germany hilft Unternehmen, die Verpackungsalternativen zu bewerten.
Die Produktvielfalt nimmt stetig zu und auch die Regalflächen sollen – glaubt man den Zukunftsforschern – zugunsten des Frischesortimentes weiter ausgebaut werden. Wie können die Prozesse in der Fleisch- und Wurstbranche zum Nutzen für Kunden und Handel optimiert werden? Die Antwort darauf heißt Category Management. Zentraler Gedanke von Category Management ist es, Warengruppen als strategische Geschäftseinheit zu führen. Potenzialanalysen, Sortimentsoptimierung und gezielte Produktplatzierung ermöglichen Ihnen, das Angebot an Fleisch- und Wurstwaren an den Wünschen der Konsumenten zu orientieren.